Ihre Gesundheit ist Ihr wichtigstes Gut. Gerade in der Produktion, wo mit Maschinen, Werkzeugen, Fahrzeugen und manchmal auch Chemikalien gearbeitet wird, hat die Arbeitssicherheit oberste Priorität. Es geht nicht nur darum, gesetzliche Vorschriften einzuhalten oder wirtschaftliche Schäden durch Unfälle zu vermeiden: Es geht vor allem um Sie und Ihr Wohlbefinden. Ein sicherer Arbeitsplatz ist die Grundlage dafür, dass Sie jeden Tag gesund und unversehrt nach Hause kommen.
Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick über typische Gefahren in der Produktion, die wichtigsten Grundsätze der Unfallverhütung, konkrete Schutzmaßnahmen und Ihre eigene Rolle dabei. Denn Arbeitsschutz funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen.
(Zurück zum Überblick? Hier geht’s zum Guide für Produktionsmitarbeiter)
Typische Gefahrenquellen in der Produktion
Um sich schützen zu können, muss man die Gefahren kennen. In Produktionsbetrieben können verschiedene Risiken auftreten:
Mechanische Gefahren
Dies sind oft die offensichtlichsten Gefahren: Sich bewegende Maschinenteile können zu Quetschungen oder Einzügen führen. Scharfe Kanten an Werkstücken oder Werkzeugen können Schnittverletzungen verursachen. Herabfallende Gegenstände oder Stöße, auch durch innerbetriebliche Fahrzeuge wie Gabelstapler, stellen ebenfalls ein Risiko dar.
Elektrische Gefahren
Defekte elektrische Geräte, beschädigte Kabel oder unsachgemäße Installationen können zu gefährlichen Stromschlägen führen. Auch statische Aufladung kann in bestimmten Bereichen problematisch sein.
Chemische Gefahren
Viele Produktionsprozesse erfordern den Umgang mit Chemikalien: Öle, Fette, Lacke, Lösungsmittel, Reinigungsmittel oder auch Stäube, die beim Bearbeiten von Materialien entstehen. Diese können bei Hautkontakt Reizungen oder Verätzungen verursachen oder beim Einatmen die Atemwege schädigen.
Physikalische Gefahren
Dazu zählen vor allem Lärm durch Maschinen, der das Gehör dauerhaft schädigen kann, Vibrationen von Werkzeugen oder Maschinen, extreme Hitze oder Kälte sowie unter Umständen auch Strahlung (z.B. UV-Strahlung beim Schweißen).
Ergonomische Gefahren
Diese werden oft unterschätzt, führen aber langfristig häufig zu Beschwerden. Dazu gehören schweres Heben und Tragen, ungünstige Körperhaltungen bei der Arbeit, ständig wiederkehrende (repetitive) Bewegungen oder schlecht gestaltete Arbeitsplätze.
Psychische Belastungen
Auch psychische Faktoren können die Sicherheit beeinflussen. Hoher Zeitdruck, Monotonie, ständiger Lärm oder Konflikte können zu Stress führen, der die Konzentration mindert und das Unfallrisiko erhöht.
Grundprinzipien der Unfallverhütung
Im Arbeitsschutz gilt eine klare Rangfolge von Schutzmaßnahmen, bekannt als das STOP-Prinzip:
- Substitution: Kann eine Gefahr beseitigt werden, indem man gefährliche Stoffe durch ungefährlichere ersetzt oder gefährliche Verfahren ändert? Das ist immer die beste Lösung.
- Technische Maßnahmen: Wenn Substitution nicht möglich ist, müssen technische Lösungen her: Schutzeinrichtungen an Maschinen (z.B. Verkleidungen, Lichtschranken), Absauganlagen für Stäube oder Dämpfe, Lärmschutzkapselungen.
- Organisatorische Maßnahmen: Reichen technische Maßnahmen nicht aus, müssen Arbeitsabläufe angepasst werden. Beispiele sind: Zugangsbeschränkungen zu Gefahrenbereichen, klare Arbeitsanweisungen, regelmäßige Unterweisungen, angepasste Pausenregelungen, Arbeitszeitgestaltung.
- Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Erst wenn alle anderen Maßnahmen die Gefahr nicht ausreichend minimieren können, kommt die PSA zum Einsatz (z.B. Gehörschutz, Schutzbrille). Sie schützt nur den Träger selbst.
Die Basis für alle Maßnahmen ist die Gefährdungsbeurteilung, bei der der Arbeitgeber systematisch alle potenziellen Gefahren am Arbeitsplatz ermitteln und bewerten muss, um daraus die notwendigen Schutzmaßnahmen abzuleiten.

Wichtige Schutzmaßnahmen im Detail
Aus den STOP-Prinzipien ergeben sich konkrete Maßnahmen für den Alltag:
Maschinensicherheit
Alle gefährlichen beweglichen Teile von Maschinen müssen durch Schutzeinrichtungen gesichert sein. Not-Aus-Schalter müssen gut erreichbar und funktionsfähig sein. Manipulationen an Schutzeinrichtungen sind strengstens verboten!
Lockout/Tagout (LoTo)
Bei Wartungs-, Reparatur- oder Reinigungsarbeiten müssen Maschinen sicher abgeschaltet und gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten gesichert werden (z.B. durch Abschließen der Energiequelle). Dieses Verfahren nennt man Lockout/Tagout.
Umgang mit Gefahrstoffen
Informieren Sie sich vor der Verwendung von Chemikalien über deren Gefahren und die nötigen Schutzmaßnahmen. Das Sicherheitsdatenblatt (SDB) liefert alle wichtigen Informationen. Achten Sie auf korrekte Lagerung, Kennzeichnung und verwenden Sie die vorgeschriebene PSA (z.B. Schutzhandschuhe, Schutzbrille).
Ergonomie am Arbeitsplatz
Heben und tragen Sie Lasten rückenschonend (in die Knie gehen, gerader Rücken). Nutzen Sie vorhandene Hebehilfen. Achten Sie auf eine gute Einstellung Ihres Arbeitsplatzes (Höhe, Greifräume) und wechseln Sie möglichst oft zwischen stehenden und sitzenden Tätigkeiten oder machen Sie Ausgleichsübungen.
Brandschutz
Machen Sie sich mit den Fluchtwegen und Sammelplätzen in Ihrem Betrieb vertraut. Wissen Sie, wo Feuerlöscher hängen und wie sie bedient werden? Nehmen Sie an Brandschutzübungen teil.
Ordnung und Sauberkeit
Ein aufgeräumter Arbeitsplatz ist ein sicherer Arbeitsplatz. Vermeiden Sie Stolperfallen durch herumliegende Kabel oder Gegenstände. Halten Sie Verkehrswege und Fluchtwege frei. Beseitigen Sie verschüttete Flüssigkeiten sofort.
Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Ihr individueller Schutz
PSA ist die letzte Maßnahme im STOP-Prinzip, aber oft unverzichtbar. Sie schützt Sie direkt vor Gefahren, die nicht anders beseitigt werden können.
- Warum PSA wichtig ist: Sie bildet eine Barriere zwischen Ihnen und der Gefahr.
- Typische PSA in der Produktion:
- Sicherheitsschuhe: Schützen vor Stoßen, Einklemmen, Durchtreten spitzer Gegenstände.
- Schutzbrille: Schützt vor Splittern, Spänen, Flüssigkeitsspritzern, Staub.
- Gehörschutz: (Stöpsel oder Kapselgehörschutz) Schützt vor Lärmschäden.
- Schutzhandschuhe: Schützen vor Schnitten, Chemikalien, Hitze, Kälte (je nach Material).
- Atemschutz: (Masken) Schützen vor Staub, Dämpfen, Gasen.
- Kopfschutz: (Helm) Schützt vor herabfallenden Gegenständen oder Anstoßen.
- Warnkleidung: Macht Sie in unübersichtlichen Bereichen besser sichtbar.
- Pflicht zur Nutzung: Vom Arbeitgeber bereitgestellte und vorgeschriebene PSA müssen Sie bei den entsprechenden Tätigkeiten korrekt tragen! Achten Sie auch auf den richtigen Sitz und melden Sie beschädigte PSA, damit sie ersetzt werden kann.
Ihre Rolle und Ihre Rechte
Arbeitsschutz ist keine Einbahnstraße. Auch Sie haben Pflichten und Rechte:
- Pflichten: Sie müssen die Arbeitsschutzvorschriften und Weisungen befolgen, PSA bestimmungsgemäß verwenden und festgestellte Gefahren oder Defekte unverzüglich melden. Sie dürfen sich und andere nicht durch Ihr Verhalten gefährden.
- Rechte: Sie haben das Recht auf einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz, auf regelmäßige Unterweisung über Gefahren und Schutzmaßnahmen sowie auf arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen (je nach Tätigkeit).
Unterstützung bieten oft Sicherheitsbeauftragte (Kollegen mit Zusatzausbildung) und Betriebsärzte.
Zeitarbeit und Arbeitssicherheit
Wer ist verantwortlich, wenn Sie als Zeitarbeitnehmer im Einsatz sind? Grundsätzlich gilt eine geteilte Verantwortung:
- Der Einsatzbetrieb (Entleiher) ist für die konkrete Sicherheit Ihres Arbeitsplatzes vor Ort verantwortlich. Er muss Sie in die betriebsspezifischen Gefahren und Schutzmaßnahmen einweisen und sicherstellen, dass die Arbeitsbedingungen sicher sind.
- Striewe Zeitarbeit (Verleiher) als Ihr Arbeitgeber hat ebenfalls Pflichten: Wir müssen Sie allgemein über Arbeitsschutz unterweisen, Ihnen ggf. eine Basis-PSA zur Verfügung stellen und uns davon überzeugen, dass der Arbeitsplatz im Einsatzbetrieb sicher ist.
Striewe Zeitarbeit legt größten Wert darauf, dass unsere Mitarbeiter nur in sicheren Arbeitsumgebungen eingesetzt werden. Wir stehen im Austausch mit den Kundenbetrieben und unterstützen Sie bei Fragen zur Arbeitssicherheit.
Fazit: Sicherheit geht vor!
Arbeitssicherheit ist ein Thema, das jeden Tag relevant ist. Durch Beachtung der Regeln, umsichtiges Verhalten und die richtige Nutzung von Schutzmaßnahmen tragen Sie maßgeblich dazu bei, Unfälle zu vermeiden und Ihre Gesundheit zu schützen. Achten Sie auf sich und Ihre Kollegen!
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